Zwetschkenstrudel

Beim Backen gibt es immer Hemmschwellen. Oder Hürden, die es zu überwinden gibt.

Einer davon ist: Teige selber zu machen. Der Supermarkt nimmt uns nämlich einige Arbeit ab. Meint man. Im Kühlregal findet man mittlerweile eine riesige Auswahl an Teigen, von Pizzateig über Mürbteig, bis hin zum Strudelteig. Das mit Pizzateig kann ich noch verstehen, weil Hefe, und gehen lassen und begrenzte Zeit und das wichtigste Argument: HUNGER! Mittlerweile hat mich mein kleiner Bruder (größter Pizzaliebhaber von hier bis an die Grenze zu Italien) überzeugt, dass man fertigen Pizzateig auch nur im Notfall kaufen muss. Wenn ich so überlege, ich hab ihn noch nie fertige Pizza essen sehen, denn er macht den Germteig immer selber. Und da bin ich ganz stolz auf ihn! Seit ihm seine Freundin zu seinem Geburtstag einen Pizzaofen geschenkt hat wird ständig und so ziemlich alles im Pizzaofen gebacken. Sonntag ist Pizzaabend, Montag ist Pizzaabend und wenn noch immer Teig da ist: Dienstag ist Pizzaabend. Mittwoch ist Pizzabrötchenabend, Donnerstag ist überbackenes Gebäck-Abend, Freitag – Samstag Pause. Die Kombination von Pizzaofen und selbstgemachtem Pizzateig ist einfach so unwiderstehlich. Leider kann man diesen engagierten Pizzabäcker nicht verleihen. Tut mir leid, ich kann keine Anfragen entgegen nehmen 😉

Und ihm will ich um nichts nachstehen. Der Strudelteig muss natürlich auch homemade und auszogen sein! Ich frag mich nämlich immer: wer kauft diesen fertigen Strudelteig perfekt geschnitten mit hauchdünnen Blättern aus dem Supermarkt? Das kann doch nie wie bei Oma schmecken. Nie! Aber dafür die selbstgemachte Version! Und wer sich jetzt dann die Zutatenliste ansieht fragt sich: Warum nicht öfters Strudel?

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Wer mich kennt weiß was jetzt folgt. Ein Strudel kommt nie allein. Nun werden die Füllungen variiert. Und: ich will es ja nicht laut sagen, aber mir schwebt da ein Rezept mit Topfen und Strudel im Kopf 😉

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Zutaten

(für 2 Strudeln)

für den Strudelteig:

250 g Mehl
1 Dotter
1 EL Öl
1/8 l Wasser (lauwarm)
Prise Salz

 

für die Zwetschkenfülle:

100 g Butter
1 kg Zwetschken
200 g Heidelbeeren
Zucker
Zimt
Mandelblättchen zerkleinert

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Zubereitung:

  1. Strudelteig zubereiten: Mehl auf eine Arbeitsplatte geben. Alle Zutaten für den Teig mit der Hand oder einer Küchenmaschine zu einem ganz glatten Teig verkneten (so lange, bis der Teig sich von der Arbeitsfläche löst). Den Teig zu einer Kugel formen, dünn mit Öl einreiben und in Klarsichtfolie wickeln. Den Teig nun 1 h rasten lasten. Dabei warm stellen, der Strudelteig mag es nämlich nicht, wenn er auskühlt. Hinweis: Ist der Teig zu flüssig noch etwas Mehl hinzufügen, falls er zu trocken ist kann noch ein Schuss Wasser hinzugefügt werden.
  2. Die Zwetschken vorbereiten: Waschen, und in Scheiben schneiden. Heidelbeeren waschen.
  3. Den Strudelteig dünn auf einem mit Mehl bestaubten Tuch mit dem Nudelwalker ausrollen  Danach vorsichtig mit dem bemehlten Handrücken unter den Teig greifen und dünn ausziehen – aber vorsichtig damit er nicht reißt. Eigentlich gehört der Strudelteig hauchdünn, ich bin aber der Meinung, dass man im Strudel schon einen Teig spüren darf. Deswegen: allen den es so geht wie mir: nicht zu dünn ausrollen.
  4. Vor dem Weiterverarbeiten Butter schmelzen und den Teig bestreichen. Danach die Hälfte der Zwetschken und Heidelbeeren auf dem Strudel verteilen. Mit Zucker und Zimt bestreuen und auch die Mandelblättchen darauf verteilen. Dank des Geschirrtuches kann man den Strudel jetzt gut in eine mit Butter ausgestrichene Backform geben. Den Strudel im vorgeheizten Rohr bei 170 Grad Ober- und Unterhitze backen. Wichtig: Strudel nicht mit Heißluft backen. Der richtig hergestellte Strudelteig hält den Saft von Früchten oder anderen Füllungen gefangen. Tipp: Noch knuspriger wird der Strudel, wenn er während des Backens 1-2 Mal noch einmal mit Butter bestrichen wird.

 

DAS REZEPT PRAKTISCH ZUM DOWNLOAD: Zwetschkenstrudel

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Ich hab übrigens für meinen Zwetschkenstrudel das Pumpkin-Pie-Gewürz verwendet anstatt dem Zimt. Es macht es noch um ein Hauseck herbstlicher.

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Und habt ihr auch schon an Vanilleeis gedacht? Ich bekomm das Bild jetzt auch nicht mehr aus meinem Kopf, Schande über mich, dass ich den Strudel vorher zusammengefuttert habe.

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Gutes Gelingen,

(baking)Barbarine

Tiroler Strudel

Ich wette, ihr alle habt einen oder mehrere Torten/Kuchen/Naschereien, die euch an eure Oma erinnern. Weil die Oma hat den immer gebacken und zudem war es dort auch immer am Besten. Und egal wer dieses Rezept nachgebacken hat, es schmeckte NIE wie bei Oma. Als ob alle Omas eine Geheimzutat verwenden, die nur Omas bekommen. Und um in diesem Club aufgenommen zu werden, der muss – tadaaaa – Oma sein. Was wiederum bedeutet, dass diese Omas mit den geheimen Backzutaten Enkelkinder haben müssen (nein, auch Mamas schaffen es nie an die Oma-Latte heranzukommen, die ganz hoch gelegt ist).

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